Rezensent: C. Scheja (Quelle: Lovelybooks)

Die mit ihrer Familie in Köln lebende Autorin Silvia Halcour möchte mit ihren Romanen auf eine eher stille aber auch eindringliche Weise unterhalten. Denn auch wenn es auf dem ersten Blick so scheinen mag, die Liebe ist niemals einfach und fordert die Figuren heraus, wie dies auch Linda und Noah in „Sein brennendes Herz“ erleben dürfen.

Als sie in der Nacht einen Park durchquert wird Linda von drei Männern überfallen, aber ein vierter kommt ihr zu Hilfe, und schlägt die Kerle in die Flucht. Allerdings ist auch er nicht ganz ohne, wie sie schon bald erfährt.
Noah mag zwar ein Tattookünstler sein und ein eigenes Studio haben, aber er hat auch schon im Gefängnis gesessen und wird von einer kriminellen Rockerbande gejagt. Dennoch kann die junge Frau ihn nicht vergessen und versucht mehr über Noah und seine Vergangenheit heraus zu finden.

Die Situation ist klassisch – der geheimnisvolle aber auch coole Typ rettet die Heldin aus großer Not. Es knistert mehr oder weniger sofort zwischen den beiden und die Anziehung schwindet auch nicht, als Linda später mehr über Noah erfährt.
Denn der hat quasi auch jede Menge Dreck am Stecken, was ihn die Polizei immer wieder gerne spüren lässt. Aber da die junge Heldin ahnt, dass mehr hinter allem steckt, versucht sie herauszufinden, warum er tat, was er getan hat.
Das hilft aber auch ihr weiter, führte sie doch bisher ein eher behütetes Leben und muckte nicht wirklich gegen ihre eigene Familie auf, die auch bestimmte Erwartungen in sie gesetzt hat. In der Hinsicht hebt sich die Geschichte dann auch von anderen ab.
Denn hier geht es nicht in erster Linie um die romantische oder gar erotische Seite, sondern die Entwicklung der Figuren. Sowohl Noah als auch Linda reifen in ihrer Beziehung zueinander und lernen, einerseits mehr zu vertrauen, die junge Frau auch, für sich einzustehen und zu emanzipieren.
Man gönnt den sympathischen und vielschichtigen Charakteren jedenfalls ihr Happy End. Denn auch wenn viele bekannte Handlungsmuster geboten werden, die Geschichte durchbricht doch immer wieder die Klischees und bietet ein paar nette Überraschungen.

„Sein brennendes Herz“ ist ein Liebesroman mit „Bad Boy“-Vibes, der aber auch ein wenig mehr als die übliche Romanze bietet. Vor allem die vielschichtigen Figuren und abwechslungsreiche Handlung können dabei überzeugen und den Leser von Anfang bis Ende in den Bann schlagen.